Chronograph (Uhr)

Chronograph „Terzzähler“ von Louis Moinet, 1816
Der „Terzzähler“ von Louis Moinet war 1816 der erste Chronograph. Mit einer Stoppmöglichkeit auf 1/60 s war er genauer als heutige mechanische Chronographen, was durch eine extrem schnell schwingende Unruh mit 216.000 Schwingungen pro Stunde ermöglicht wurde.
Typischer Armband-Chronograph mit mechanischem Automatik-Uhrwerk, mit zwei Drückern neben der Aufzugskrone zur Bedienung der Stopp­funktion. Auf dem linken, mittleren der drei kleinen weißen Ziffer­blätter („Totalisatoren“) werden immer die Sekunden der normalen Tageszeit angezeigt, die anderen beiden zeigen während eines Stoppvorgangs die verstrichenen Minuten (oberer Totalisator) und Stunden (unten).
Das oberste kleine Zifferblatt dieses Chronographen mit Quarzwerk hat eine Einteilung in 1/20 s, so dass sehr viel genauere Stopp-Vorgänge als bei mechanischen Werken möglich sind. Quarz-Modelle sind zudem erheblich preisgünstiger als mechanische Chronographen.

Ein Chronograph beziehungsweise Chronograf (wörtlich ein „Zeitschreiber“, von altgriechisch χρόνος chrónos „Zeit“, und γράφειν gráphein „schreiben“) ist eine Uhr mit Zusatzfunktion, die es gestattet, einen Sekundenzeiger unabhängig vom eigentlichen Uhrwerk zu starten, zu stoppen und wieder in seine Ausgangsposition zurückzuführen.[1] Der Begriff beschreibt heute hauptsächlich eine Uhr, insbesondere eine analoge Armbanduhr (Armbandstoppuhr[2]), mit zusätzlicher Stoppuhr-Funktion.[3]

Ursprünglich wurde der Begriff Chronograph für Registriereinrichtungen, also im wörtlichen Sinn verwendet (siehe Bandchronograf, Druckchronograf).

Nicht zu verwechseln ist der Chronograph mit dem Begriff des Chronometers, der besonders ganggenaue Uhren benennt. Diese wurden seit dem 18. Jahrhundert insbesondere als Längenuhren (auch Marinechronometer genannt) eingesetzt, weisen jedoch nicht unbedingt eine Stoppfunktion auf.

  1. Helmut Kahlert, Richard Mühe, Gisbert L. Brunner, Christian Pfeiffer-Belli: Armbanduhren: 100 Jahre Entwicklungsgeschichte. Callwey, München 1983; 5. Auflage ebenda 1996, ISBN 3-7667-1241-1, S. 504 (zitiert).
  2. R. Haider, O. Jacobs, A. Zimmermann: Mechanische Armbandstoppuhren – Chronographen. Wien 1988.
  3. G. A. Berner: Illustriertes Fachwörterbuch der Uhrmacherei, Stichwort Chronograph. Abgerufen am 9. Januar 2012.

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